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Triesen: Einseitige Budgetplanung 2019 – 2021

2019 Ausgabe 1 Februar Autor: Ivo Kaufmann

Die Budgetplanung der Gemeinde Triesen für die Jahre 2019 bis 2021 sieht insgesamt 15.8 Mio. Schweizer Franken nur für den Bereich Sport vor. Allein für die Sanierung und Erweiterung der Sport- und Freizeitanlage Blumenau sind CHF 7.3 Mio. vorgesehen. Die restlichen CHF 8.5 Mio. sind für die Sanierung der Turnhalle und des Hallenschwimmbades geplant. Das macht rund zwei Drittel vom Gesamtbudget aus.

Ich habe nichts gegen Sanierungen, denn diese sind selbstverständlich nur schon deshalb notwendig, weil es heutzutage neue Standards und Anforderungen gibt.

Umstritten ist jedoch die Erweiterung der Sportanlage Blumenau zu einer Sport- und Freizeitanlage. Das Referendum von Daniel Feger war denn auch in erster Linie gegen diese Erweiterung gerichtet. Daniel Feger hat wenige Tage vor Ablaufen der Referendumsfrist, sich die Aufgabe und Mühe gemacht, das Referendum zu ergreifen. Obwohl ihm nicht viel Zeit blieb, bekam er eindrückliche Unterstützung, d.h. etwa zwei Drittel der notwendigen Unterschriften für sein Referendum. Das müsste uns allen und nicht zuletzt auch dem Gemeinderat zu denken geben. Mit Sicherheit kann der Gemeinderat nicht mehr davon ausgehen, dass die geplanten CHF 7.3 Mio. für die Erweiterung der Blumenau breit abgestützt sind bzw. dem Willen der Triesnerinnen und Triesner entsprechen.

Bei grösseren Investitionen wie der Sanierung und Erweiterung der Sport- und Freizeitanlage Blumenau wäre es daher wünschenswert, wenn diese vorgängig mit den Bürgerinnen und Bürgern breit diskutiert werden. Die kurzen Zeitabstände zwischen der Informationsveranstaltung, der darauffolgenden Behandlung und Genehmigung des Verpflichtungskredits im Gemeinderat und dessen anschliessende Ausschreibung zum Referendum kurz vor Jahresende lassen vermuten, dass dieses Projekt noch unbedingt in der alten Mandatsperiode durchgedrückt werden sollte.

Diese einseitige bzw. «sportlastige» Budgetplanung schränkt den neuen Vorsteher und Gemeinderat in ihrer Tätigkeit ein. Für eigene Ideen besteht nur noch wenig Handlungsspielraum. Dazu kommt noch, dass der noch amtierende Ressortinhaber Sport, Jürgen Negele, nicht mehr kandidiert. Er hat also seinem Nachfolger und dem neuen Gesamtgemeinderat ein Ei gelegt, das er selber auszubrüten nicht mehr gewillt ist.

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