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PDF-DownloadEhrenwerte Herren
Die Wunden des letzten Finanzskandals sind noch nicht geleckt, schon spüren wir das nächste Ungemach. Gerade wurde das Urteil über den Finanzjongleur Staggl gesprochen – sechseinhalb Jahre Haft, ein sehr mildes Urteil nach meiner Auffassung, wenn man bedenkt, dass das Vertrauen in den Finanzplatz Liechtenstein durch Staggls Machenschaften stark erschüttert wurde. Vergleicht man das Urteil mit dem Urteil gegen den Landtagsabgeordneten Frank Konrad, der wohl im Übereifer und Wahlkampffieber etwas leichtfertig mit einem Abstimmungsresultat im Vaduzer Gemeinderat vor drei Jahren hausieren ging und dafür 60 Tagessätze bedingt einfing – dann könnte man erst recht an der Verhältnismässigkeit der Gerichtsurteile zweifeln. In seiner Funktion als Landtagsabgeordneter hätte Frank Konrad das Amtsgeheimnis nicht verletzen können, als Gemeinderat und Bürgermeisterkandidat aber schon. Da darf oder muss man sich doch fragen, wie das zusammenpasst. Nun, ich bin kein Richter, und das ist wohl auch gut so.
Es ist müssig, über Strafmassbemessungen zu diskutieren, wenn es nur so kracht im Gebälk. Weder Gesetze, Verurteilungen, noch Kontrollbehörden vermögen anscheinend Skandale um den Finanzplatz Liechtenstein zu verhindern.
«Liechtenstein gerät tief in Venezuela-Sumpf – Union Bank im Sturm, Strafuntersuchung gegen Präsidenten und Mehrheitseigner – Auch Landesbank involviert – Panik im Ländle.» Das war am 27. Juli auf insideparadeplatz.ch zu lesen. Liechtenstein drohe der grösste Rufschaden seit Jahren.
Weder Gesetze, Verurteilungen, noch Kontrollbehörden vermögen anscheinend Skandale um den Finanzplatz Liechtenstein zu verhindern.
Kurz zusammen gefasst geht es um vermutlich korrupte Venezuela-Beamte und deren Helfer, die mit offiziell zulässigen Lebensmittel-Hilfsaktionen fürs venezolanische Volk via die dafür zuständige staatliche Corpovex Millionen-Vermögen abgezweigt haben sollen. Es besteht der dringende Verdacht, dass eben solche Gelder über Liechtenstein gewaschen werden sollten.
Das Brisante daran ist aber auch, dass nicht nur die Vaduzer Union Bank, eine eher kleinere Bank, betroffen ist. Die venezolanischen Kunden waren eben nicht nur bei dieser Bank Kunden, sondern auch bei der Liechtensteinischen Landesbank. «Unserer» Bank.
Das hat dann doch das Potential, zum Finanzskandal oberster Grössenordnung zu werden. Die Bankenaufsicht spreche nicht nur von einem bedeutenden Schaden, sondern auch davon, dass der Fall spürbare negative Folgen für den Finanzplatz Liechtenstein haben könnte, so insideparadeplatz.
Wir dürfen gespannt sein, was sich da noch alles ergeben wird und vor allem, welche liechtensteinischen Persönlichkeiten in die Sache verwickelt sind.
So traurig es klingt, es stellt sich eigentlich nur die Frage, wann uns der nächste Skandal vor der Türe steht? Vermutlich ist der nächste Skandal schon in der Pipeline.
Diese ehrenwerte Gesellschaft kotzt mich langsam an. Diejenigen, die unser Land aus lauter Gier immer wieder in Verruf bringen, sollten doch bitte das Land verlassen.
Wir brauchen sie nicht.
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