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PDF-DownloadFlächendeckende Einführung von Tempo 30 in Schaan?
von Jack Quaderer, du-Gemeinderat in Schaan
Das Thema «Tempo 30» wird in Schaan schon länger diskutiert, und das obwohl die Schulwegsicherung sehr ernstgenommen wird und diverse Strassen beruhigt wurden. Ebenso wurden viele Gefahrenstellen beseitigt. Vor allem um die Schule und um die Kindergärten wurde ein besonderes Auge daraufgelegt, dass dort langsam gefahren wird. Bei den Zebrastreifen wurden die Strassen verengt. Erwähnen möchte ich auch noch den Lotsendienst, der schon viele Jahre eine wichtige Funktion hat für die Schüler, die zu Fuss in die Schule gehen.
Es wurden auf den Schaaner Gemeindestrassen über Jahre hinweg Tempomessungen durchgeführt. Wenn man diese Zahlen anschaut, muss man den Autofahrern ein gutes Zeugnis ausstellen. Auffällig ist, dass in Schaan vielfach auf den Strassen parkiert und dadurch schnelles Fahren verunmöglicht wird.
2019 haben ca. 700 Personen an einer Online-Umfrage zu Mobilität und Verkehr in Schaan teilgenommen. Dies darf als ein guter Rücklauf bezeichnet werden. Von den 700 Umfrageteilnehmern fanden 51% «Tempo 30» gut und «17,5% bezeichneten es als «notwendiges Übel».
Die flächendeckende Einführung von «Tempo 30» würde Kosten von ca. CHF 580‘000 verursachen. Es müssten diverse bauliche Massnahmen getroffen werden, wie etwa Torelemente, Rechtsvortritt, vertikale Versätze, Einengungen, Markierungen… Natürlich müsssten sehr viele «Tempo-30-Schilder» aufgestellt werden.
An der Gemeinderatssitzung vom 3. Juni wurde ein Kompromissvorschlag ins Spiel gebracht: «Tempo 40». Es soll abgeklärt werden, ob so etwas auf Schaans Nebenstrassen möglich ist. Wir werden es im Herbst erfahren. Für mich ist Tempo 40 keine Option. Entweder wir führen «Tempo 30» auf allen Gemeindestrassen ein oder wir lassen es und führen unsere Schulwegsicherung konsequent weiter.
Die grössten Bedenken habe ich, wenn wir «Tempo 30» einführen und in der Folge vom Gesetz her angewiesen werden, alle Zebrastreifen aufzulösen. Dafür bin ich nicht zu haben.
Mal schauen, wie der Gemeinderat sich im Herbst entscheidet. Vielleicht regt sich ja noch Widerstand und es kommt zum Referendum?
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