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Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit.

2019 Ausgabe 1 Februar Autor: Jürgen Beck

Es ist wirklich wahr, das Fürstentum Liechtenstein besteht seit sage und schreibe 300 Jahren. Dasi ist erst einmal ein Grund stolz zu sein, denn das dürfen wir und ein wenig nationales Bewusstsein hat noch nie geschadet.

Es ist nicht, der Zeitpunkt, das berühmte Haar in der Suppe zu suchen und Dingen, die wir besser machen könnten, zu viel Gewicht zu verleihen. Entscheidend ist, dass es uns gibt und dass wir die Wirren der Jahrhunderte mehr oder weniger unbeschadet überstanden haben.

Wir sind etwas Besonderes, das beginnt mit der Kleinheit, setzt sich mit der Staatsform fort und manifestiert sich in einem übers Ganze gesehen hohen Lebensstandard. Kurz gesagt: Es geht uns gut und wir haben es besser getroffen als andere.

Es ist eine einmalige Symbiose aus einem einfachen Bergvolk, das in seiner Überschaubarkeit und traditionsverbundenen Art, arbeitsam und über weite Strecken obrigkeitsgläubig seinen Teil zum Erfolg beigetragen hat, und dem Fürstenhaus, das unsere Existenz als Staat überhaupt ermöglicht hat und uns sicher durch die Unbilden der Jahre geführt hat.

Dies drückt sich speziell in der recht einmaligen Staatsform mit den zwei Souveränen Fürst und Volk aus. Wir können wirklich stolz darauf sein, dass dieser Kitt aus Dankbarkeit und Tradition hält. Da kann man es auch verkraften, wenn der eine Souverän dem anderen Souverän, dem Volk bzw. dessen Vertretung, dem Landtag einmal die Leviten liest, wie dies der Erbprinz anlässlich seiner Thronrede zur Landtagseröffnung 2019 getan hat. Man kann es auch verkraften, wenn seine Durchlaucht die Regierung unterstützt und die Abgeordneten darauf aufmerksam macht, eben diese Regierung nicht mit allzu vielen parlamentarischen Fragen zu belasten. Und man kann es verkraften, wenn das Staatsoberhaupt die überbordende Individualisierung in der Politik bemängelt.

Jahrhunderte an Erfahrung und eine Kontinuität, die ihresgleichen sucht, zeigen, was richtig ist und funktioniert. Es geht uns gut, nicht zuletzt, weil wir zusammengehören. – Ohne Fürst kein Land – Ohne Land kein Fürst.

Ich meine das wirklich ernst und ich möchte nirgendwo anders zu Hause sein. Ich bin stolz darauf, Liechtensteiner zu sein und ich bin stolz auf die Verbundenheit zum Fürstenhaus.

Freuen wir uns gemeinsam auf weitere 300 Jahre zum Wohl von Land und Leuten.

Was passt da mehr als der Titel des Liedes von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio: «Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit!»

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