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PDF-DownloadLandesspital: Wie rechnen eigentlich die Verantwortlichen?
In Grabs werden zurzeit 159 Mio. in das Spital investiert. Das Krankenhaus in Grabs ist ein Spital des Kantons St. Gallen und gehört zur Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland. 10 Mio. für die Erneuerung des Krankenhauses kommen von einer privaten Person aus Liechtenstein. Diese Person investiert in die ambulante Krebstherapie.
Grabs liegt ca. 5 km Luftlinie von unserem Landesspital entfernt, hat finanzstarke Donatoren aus Liechtenstein, aber wir als Staat sind nicht im Stande die Chancen zu nützen und eine sinnvolle Kooperation mit Grabs zu schmieden.
Dem Landtag wird für die September-Sitzung ein Projekt vorgelegt, für das er einen Kredit von 72 Mio. sprechen soll. Auf dem so genannten Wille-Areal bei der alten Holzbrücke über den Rhein in Vaduz soll ein neues Spital gebaut werden.
Man sollte dabei nicht vergessen, dass der Boden vom Wille-Areal damals 30 Mio. gekostet hat. Den Herren Mauro Pedrazzini und Michael Ritter gefällt ein Spital mit Kiesgrubenflair für 100 Mio. anscheinend besser.
Wenn dieser Spitalneubau kommt, dann wird er ein Denkmal an unsere Jugend sein, die es zu finanzieren haben wird. Jahrzehnte lange Misswirtschaft im Gesundheitsweisen soll nun mit einem neuen Spital auf dem ehemaligen Kieswerk korrigiert werden?
Es ist mit einem jährlichen Defizit von CHF 5 bis 8 Mio. zu rechnen.
Das ist aber nur der finanzielle Aspekt. Was kann uns aber ein neues Spital über die Qualität der Patientenbetreuung sagen? Nichts. Wenn wir die Fallzahlen nicht erreichen, dann müssen wir wohl davon ausgehen, dass die Qualität der medizinischen Versorgung nicht so hoch sein kann wie z.B. eben in einem Spital wie in Grabs. Wenn die Fallzahlen nicht erreicht werden, sind die Prozeduren für den Patienten mit einem überdurchschnittlich hohen Risiko verbunden. Unser Spital war die letzten Jahre immer wieder in den Schlagzeilen. Es gab einen Gerichtsfall, in welchem der stellvertretende Chefarzt dem Chefarzt aktive Sterbehilfe vorwarf und zuletzt im unrühmlichen Abgang der Chefärztin Yldiz mündete. Solche «Personalprobleme» brauchen wir nicht.
Unser Land fährt eine Konkurrenzstrategie, sogar die Geburtenabteilung soll wieder nach Vaduz. Auf der Schweizer Seite werden unrentable Spitäler geschlossen oder zusammengelegt und bei uns will man ein neues bauen, weil der bisherige Standort in Vaduz nicht mehr gut genug sein soll und obwohl eine private Klinik vor wenigen Monaten bankrott gegangen ist. Wie rechnen die verantwortlichen Leute? Rechnen sie überhaupt?
Finanziell musste der Landtag das Spital 2018 vor dem Kollaps retten. Beim heutigen Standort unseres Landesspitals wurde in den letzten Jahren sehr viel Geld investiert und verbaut und nun wird von einem Abbruchobjekt geredet. Das ist eine Frechheit.
Es muss unbedingt zuerst über eine neue Strategie nachgedacht werden. Die Frage ist doch, was braucht unser Land für die Zukunft
Dafür braucht es aber neue Köpfe an der Front des Stiftungsrates. Leute die unbelastet und mit gesundem Menschenverstand sich der Sache annehmen.
Es wird immer wieder ins Feld geführt, dass wir ein souveräner Staat sind und ein Spital unverzichtbar sei. Dazu muss ich Folgendes beifügen:
Wir sind von spitzen Kliniken und Spitälern umgeben
Ich behaupte, dass mindestens 50% der Liechtensteiner, wenn sie zu einem Spitalaufenthalt gezwungen sind, sagen, dass sie doch lieber nach Grabs möchten!
Der Landtag soll den «Verpflichtungskredit Landesspital» unbedingt auch dem Volk zur Abstimmung vorlegen. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder abseits vom Volk entschieden – vom Stiftungsrat, von der Regierung, vom Landtag. Die Bürgerinnen und Bürger sollen jetzt endlich mal die Möglichkeit haben, ihre Meinung zum «Landesspital» durchzugeben.
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