Hoi du - Archiv

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Neubau Landesspital: Das Hintere vor dem Vorderen!

2019 Ausgabe 4 Oktober Autor: Harry Quaderer

Ein Kühlschrankverkäufer würde sich schwertun, seine Ware in der Nähe des Nordpols zu verkaufen. Mir scheint, dass die Verantwortlichen des Landesspitals genau eine solche Strategie verfolgen. Die Strategie, der Leistungsauftrag und die Zielsetzung stimmen einfach nicht. Wir haben in unserer Region doch schon ein Überangebot an Spitalbetten! Siehe Kanton St. Gallen: In diesem «hoi du» zeigen wir ein paar Müsterchen, was sich in der Spitalentwicklung im Kanton St. Gallen und in der ganzen Schweiz abspielt.

Warum wollen wir partout einen ruinösen Konkurrenzkampf vom Zaun reissen? Zwei Akutspitäler im Umkreis von 10 Kilometern?

Warum überlegen sich die Verantwortlichen nicht zuerst einmal: In welchem Bereich können wir unserer Bevölkerung und auch unseren Nachbarn eine Leistung erbringen, in welchem wir die Besseren sind. Und in welchen Bereichen wollen wir nicht auch noch das Gleiche machen wie alle anderen?

Diese Fragen sollte man sich stellen, bevor man über einen Neubau, Umbau, eine Renovation oder einen Kauf eines bestehenden Spitals nachdenkt. Wir machen das Hintere vor dem Vorderen. Komplett unlogisch!  Das Argument, ein souveränes Land brauche sein eigenes Spital, ein souveränes Land habe die Landesangehörigen von der Wiege bis zur Bahre zu versorgen, «verhebt» nicht. Da scheinen ein paar Leute zu verkennen, dass wir wirklich nur ein Mikrostaat sind und wir sehr gut daran täten, mit unseren Nachbarn, d.h. in der Region, Lösungen zu suchen, anstatt mit arrogantem Gehabe zu glauben, man sei sowieso gescheiter als Salomons Katz! Am Schluss bekommt dann halt wieder der Prämien- und Steuerzahler die Zeche serviert.

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