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Personalwechsel beim LED: Sind 100% Fluktuation kein Problem?

2018 Ausgabe 4 Oktober Autor: Ado Vogt

Mit meiner kleinen Anfrage im letzten Landtag wollte ich in Erfahrung bringen, ob sich der Abgang von drei langjährigen Projektleitern per Ende 2018 beim LED negativ auf die Finanzen auswirken würde. Hier ist nebenbei anzumerken, dass der LED mit einem jährlichen Beitrag vom 14.69 Mio. Franken zu den grössten Subventionsempfängern Liechtensteins gehört. Aber selbst hier sind die zuständige Ministerin Aurelia Frick und ich nicht gleicher Meinung: sie liess über einen Volksblatt-Artikel am 08. Oktober verlauten, dass das Geld nicht dem LED zugesprochen werde, sondern den Ländern, die von der Entwicklungshilfe profitieren.

Da muss man doch staunen. In sämtlichen offiziellen Dokumenten der Regierung und des Landtags wird ausschliesslich der LED als Empfänger des entsprechenden Beitrags genannt. Er wiederum verteilt das Geld nach eigener Auswertung auf verschiedene Projekte in den von ihm gewählten Schwerpunktländern. Zu keinem Zeitpunkt stellte je ein Land, etwa Zimbabwe, einen Kreditantrag direkt an den Landtag, geschweige denn an das Land.

Kommen wir aber zurück auf die inhaltliche Diskussion. Gemäss Antwort auf meine kleine Anfrage ergeben sich keine substantiellen Folgen, wenn von drei langjährigen Projektverantwortlichen (17 Jahre, 13 Jahre und 7 Jahre beim LED) alle drei per Ende 2018 den LED verlassen. Ich wollte schlicht und einfach wissen, ob dieser Umstand im Hinblick auf Kosten, Wissensverlust und Einarbeitung zu erhöhten Kosten führt. Ausser den Rekrutierungskosten sei dem nicht der Fall.

Ich bin mir sicher, dass jeder Betrieb, dem bis auf den Geschäftsführer und die Buchhaltung alle leitenden Mitarbeiter abhandenkommen, in eine tiefe Krise stürzen würde. Dass die gleichzeitige Auswechslung aller drei Projektverantwortlichen ein natürlicher und geplanter Vorgang sein soll, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Schliesslich wurde der LED bei jeder sich bietenden Gelegenheit von allen Fraktionen für die hervorragende Arbeit gelobt.

Man darf also gespannt sein, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt.

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