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Schwarz/rotes Ribum

2019 Ausgabe 2 Juni Autor: Harry Quaderer

Das pink verzierte Kartenhäuschen der Aussenministerin (am Bärg bekannt als «Guccimeiti») Aurelia Frick scheint zusammenzufallen. Zum Glück hat die GPK endlich mal gesagt, es reicht. Dass es dann grad auch noch zu einer ausserordentlichen Landtagssitzung kommen würde, das haben wohl die wenigsten erwartet. Die GPK, der Landtag wollen jetzt aber mal genau sehen, ob die Gelder «verantwortungsvoll» verwendet wurden.

Was können wir von dieser Sonder-Sitzung des Landtags erwarten? Eigentlich nur Peinlichkeiten. Wenn der Landtag seine Aufgabe ernst nimmt, dann wird er einen gehörigen schwarz-roten Filz aufdröseln können.

Financial Architectures

Es wäre falsch, diese «Berater-Affäre» einfach als Knaatsch innerhalb der FBP abzuhaken. Auch die ehemalige Fraktionssprecherin der Vaterländischen Union, Doris Beck, CEO der Firma Financial Architectures, lukrierte ein paar tolle Aufträge von Ministerin Frick und liess sich beim Rechnungstellen auch nicht lumpen:

Rechnung Auftrag IST-Analyse LLM CHF 15‘000

Rechnung Auftrag Analyse/Aufbau Compliance Cockpit CHF 25‘000

Wäre ja alles halb so wild, wenn man nicht wüsste, dass Doris Beck gerade auch noch Stiftungsratspräsidentin des LLM (Liechtensteinisches Landesmuseum) wäre. Und sie ist auch Stiftungsratsvizepräsidentin des LED (Liechtensteinischer Entwicklungsdienst) und ja auch dort hat sie sich Aufträge im ähnlichen Umfang vom Ressort Äussern eingeheimst.

Im Juni-Landtag stellte der VU-Abgeordnete Frank Konrad folgende Frage:

Unter dem Konto «012.318.03 Experten, Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit» wurden für das Jahr 2018 CHF 3,7 Mio. budgetiert und insgesamt rund CHF 3,62 Mio. von allen Ministerien abgerechnet. Zwei Ministerien haben das Budget leicht überzogen, zwei weitere haben das Budget bei weitem nicht ausgeschöpft und das Ministerium der Regierungsrätin Aurelia Frick hat das Budget um 42,7% überzogen. In Zahlen ausgedrückt sind anstatt den budgetierten CHF 620‘000 rund CHF 885‘000 ausgegeben worden.

1. Können Sie, Frau Regierungsrätin Aurelia Frick, versichern, dass es sich hierbei um keinerlei private Aufwendungen handelt?

Antwort: Die Frage ist tendenziös und ich weise diesen Vorwurf mit aller Vehemenz zurück.

Mit dieser Antwort war Aurelia Frick sehr schlecht beraten. Für was gibt sie hunderttausende Franken für Kommunikationsberatung aus? Die Beratung scheint nichts genützt zu haben, sonst gäbe sie dem Landtag keine solche arrogante Antwort.

Wir dürfen gespannt sein auf die ausserordentliche Landtagssitzung Anfang Juli. Werden Rot und Schwarz einfach auf Aurelia Frick herumhacken oder werden sie zur Kenntnis nehmen, dass Regierungsrätin Frick eigentlich nichts anderes gemacht hat, als das «rot-schwarze System» auszuleben. Rot und Schwarz haben Jöbchen bekommen, alles lief gut, bis die lästige GPK mal nachfragte, wofür denn das Geld eigentlich aufgegangen sei.

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