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Wen interessiert, wer blutet?
von Jürgen Beck
Die letzten Monate waren skurril, beängstigend und ungewohnt. Die Corona-Krise hat uns unsere Verletzlichkeit in aller Deutlichkeit gezeigt. Für mich hat sich das Ganze angefühlt wie Krieg, nur ohne Blutvergiessen.
Wirklich ohne Blutvergiessen?
Die Frage, ob nun in Folge der Krise verfassungsmässige und demokratische Rechte des Einzelnen eingeschränkt wurden oder nicht, stelle ich erst gar nicht, das überlasse ich anderen. Eines ist klar, es musste gehandelt werden und es wurde von den politischen Verantwortlichen gehandelt. Egal, ob nun die eine oder andere Schnapsidee dabei war oder ob die Handlungen in ihrer Logik nicht immer nachvollziehbar waren. Wenn man das grosse Ganze betrachtet, dann sind wir dank konsequentem Handeln mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben auch Glück gehabt.
Können wir nun einfach zur Tagesordnung übergehen und heile Welt spielen oder hat uns die Krise nicht doch ein wenig unser Bewusstsein geschärft?
Richtig wütend wurde ich, als ich anlässlich einer Sonderlandtagssitzung die Fraktionserklärung einer «staatstragenden» Grosspartei gehört habe, in der sinngemäss gesagt wurde, dass man immer nur das Gerede über die Gesundheit der Menschen und nichts über das Leiden der Wirtschaft höre. Eine weitere Aussage hat mich anlässlich einer Informationsveranstaltung zum Mobilitätskonzept stutzig gemacht, in der es hiess, dass wir das Wachstum ohne S-Bahn in der Zukunft nicht mehr bewältigen könnten.
Nachtigall ich hör‘ dich trapsen, bin ich jetzt im falschen Film bzw. im falschen Land? Kurzarbeit in ungekanntem Ausmass, Gewinnwarnungen von grossen Unternehmen, steigende Arbeitslosenzahlen, Geschäftsschliessungen und Ankündigungen von möglichen Kündigungswellen in der Industrie. Wachstum? Wo bin ich denn jetzt gelandet? Ohne «Blutvergiessen» ist es eben nicht abgegangen, genügend Landesangehörige haben einen Aderlass erleben müssen. Und vorbei ist das Ganze auch noch lange nicht.
Anstatt sich um das Wohl der Bürger zu kümmern, spielen wir ein wenig mit der Eisenbahn? du – die Unabhängigen war immer schon die Partei für diejenigen, die nicht gehört werden und denen man helfen muss. So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Menschen bei uns melden, denen es halt nicht so gut geht – die bluten. Wir möchten nicht, dass darüber geschwiegen wird und wir wollen die Lehren aus der Krise ziehen. Bitte meldet Euch, wenn ihr in eurem Umfeld Leute kennt, denen es nicht so gut geht und die um ihre Existenz bangen müssen.
Kontakt:
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