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PDF-DownloadWildtierkorridore oder Totalabschuss
Der Schutzwald ist in Gefahr, Schalenwild muss weg, so lautet die Aussage des Leiters der Abteilung
Wald und Landschaft beim Amt für Umwelt. Durch die Überalterung der Bepflanzung unserer Vorfahren von schnell wachsenden Bäumen (Fichtenmonokulturen) im Schutzwaldgebiet stirbt der Schutzwald langsam, oder mittlerweile sogar schneller ab.
Um das Sterben der alten Bäume und somit auch die Schwächung des Schutzwaldes zu begründen, wurde ein schuldiger gesucht. Nach langem Suchen wurde nun das Schalenwild (Rot- Gams- und Rehwild) als alleiniger Übeltäter für das Schutzwaldsterben ausgemacht, auch der Jägerschaft wurde der schwarze Peter zugeschoben. Die Begründung dazu, der Abschuss sei zu gering.
Doch auch noch so bemühte Weidmänner und -frauen können in einer Jagdsaison nicht die geforderten Abschusszahlen erfüllen. Den ganzen in seinem natürlichen Wanderverhalten durch die einzige das Land durchquerende Strasse behinderten Wildbestand auszurotten, wird den kranken überalterten Schutzwald auch nicht retten.
Um den Schutzwald zu verjüngen und somit auch die Sicherheit der Liechtensteinischen Bevölkerung zu gewährleisten, braucht es mehr als die vom Amt geforderte Totalreduktion des Schalenwildes, das auch wieder als Beute und somit Nahrung für die neu zugewanderten/durchstreifenden grossen Beutegreifer, namentlich Luchs und Wolf, dienen.
Das eingepferchte Schalenwild muss in ihrem Wanderverhalten unterstützt, ja sogar gefördert werden.
Die Wildtierüberführung im Gebiet Schwabbrünnen scheint in der untersten Schublade beim Amt für Umwelt und der Regierung in Vergessenheit geraten zu sein. Oder ist ihnen ein natürliches Wanderverhalten unseres Wildes schlichtweg zu teuer?
Das Abkommen mit der Schweiz über den Wildtierkorridor, der Liechtenstein und das Schweizerische Rheintal verbinden sollte, ist unserer Regierung keinen Pfifferling mehr Wert – oder zu teuer? Billiger und einfacher ist es natürlich, den schwarzen Peter der Jägerschaft zuzuschieben und die Abschusszahlen ins unermessliche hochzuschrauben.
Doch eine zu starke Reduktion unseres einheimischen, noch gesunden Wildbestandes fördert die Zuwanderung von mit Tuberkulose infiziertem Rotwild in unser Land und gefährdet im höchsten Grade unsere Alp- und Landwirtschaft, die wiederum durch die Bestossung mit Kühen und Rindern und durch ihre harte körperliche Arbeit dafür sorgt, dass im Alpengebiet der Vermuhrung und Hangrutschung Einhalt geboten wird.
Darum sollte sich das Amt und die Regierung die Kraft nehmen, für das Projekt Wildtierkorridor einzustehen und dadurch dem Wild einen Wechsel in Weidezonen zu ermöglichen. Auch sollten sich die Grundeigentümer Gedanken darüber machen, in den schön humusierten, vollen, flachen Teilen der Bauschuttdeponien am Waldrand dem Wild Äsungsflächen bereitzustellen, anstatt ins gleiche Horn wie das Amt für Umwelt, Abteilung Wald und Landschaft zu blasen, und einen Totalabschuss des Schalenwildbestandes zu fordern.
Zu einem natürlichen Wald gehören nun mal auch Hirsch, Gams und Reh, oder sollen unsere Kinder und Kindeskinder den König des Waldes und den stolzen Gamsbock nur noch in der von uns so glorifizierten digitalen Welt, nur noch im Internet zu sehen bekommen. Gebt dem Wild mehr Wandermöglichkeiten und schützt sie vor E-Bikern und und Paragleitern in ihrem natürlichem Umfeld.
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